Besuch im IVF-Kinderwunschzentrum

In einem Kinderwunschzentrum suchen Reproduktionsmediziner nach Antworten auf die Frage: Warum will es nicht klappen mit der Schwangerschaft?

Erstgespräch – Beginn der Behandlung

Im Kinderwunschzentrum wird zunächst ein ausführliches Gespräch mit dem behandelnden Arzt geführt. Hierbei soll auch das gegenseitige Gefühl von Sympathie und Vertrauen geweckt werden. Schließlich ist der Kinderwunsch für das Paar ein sehr sensibles Thema, das mit vielen Emotionen verbunden ist.

Der Arzt wird mit dem Paar über die Anamnese (die medizinische Vorgeschichte) und vorherige Arztbesuche sprechen. Es ist möglich, dass bestimmte Vorerkrankungen (mit) verantwortlich für die ungewollte Kinderlosigkeit sind.

Das weitere Vorgehen

Um eine erfolgreiche IVF-Behandlung zu ermöglichen, ist es wichtig, die Ursachen für die Kinderlosigkeit abzuklären. Es ist erwiesen, dass die Gründe für eine Kinderlosigkeit zu gleichen Anteilen beim Mann als auch bei der Frau liegen können. In manchen Fällen liegen die Ursachen bei beiden Partnern.

Nun werden die ersten medizinischen Untersuchungen begonnen. Hierzu wird sowhol dem Mann also auch der Frau Blut abgenommen, um den Hormonstatus zu bestimmen. Dazu kommen Tastuntersuchungen der äußeren Geschlechtsorgane sowie eine Ultraschalluntersuchung hinzu. Sollten Gebärmutter- oder Bauchspiegelungen notwendig sein, bekommen Sie hierfür einen separaten Termin.

Ursachenfindung

Der Mann wird meist am gleichen Tag um eine Spermaprobe gebeten, um ein Spermiogramm zu erstellen.
Ihr Arzt wird Folgendes ermitteln:

  • Wie sieht die Anzahl und Beweglichkeit der Spermien aus?
  • Gibt es möglicherweise krankhafte Veränderungen in der Gebärmutter, etwa Myome, eine Schädigung der Eileiter oder Endometriose etc.?
  • Existiert ein normaler Hormonhaushalt?
  • Reicht der Vorrat an Eizellen (die sogenannte „ovarielle Reserve“) aus, damit es zum Eisprung kommen kann?

Zu den Störungen des Hormonhaushaltes, die die Ausschüttung und Bildung der beiden Hormone Progesteron und Östrogen negativ beeinflussen, gehören:

  • Hyperandrogenämie (Überproduktion männlicher Geschlechtshormone)
  • Hyperprolaktinämie (Überproduktion des Hormons Prolaktin)
  • Hyper- oder Hypothyreose (Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse)

Untersuchung der Frau

Bei der Frau können dabei verschiedene Untersuchungsmethoden angewendet werden:

  • Ultraschalluntersuchung
  • Tastuntersuchung
  • Hormonwertbestimmungen im Blut
  • Gebärmutterspiegelung (Hysterokopie)

Untersuchung des Mannes

  • Ultraschalluntersuchung
  • Tastuntersuchung
  • Hormonwertbestimmung im Blut
  • Gegebenenfalls genetische Tests, falls Familienangehörige von einer Erbkrankheit betroffen sind (z.B. Hämophilie)

Der Faktor Zeit ist entscheidend

Es braucht Zeit, um die Testergebnisse auszuwerten.
Daher sind meist 2-4 Besuche im IVF-Zentrum über einen längeren Zeitraum nötig, um eine exakte Diagnose erstellen zu können.

Zyklus-Monitoring

Beim Zyklus-Monitoring wird der Zeitpunkt des Eisprungs möglichst genau bestimmt. Mittels Ultraschalluntersuchungen lässt sich dabei feststellen, auf welchem Eierstock sich ein Follikel bildet und wie groß dieser ist. Zudem können Urin- und/oder Blutuntersuchungen durchgeführt werden. Über den Anstieg des luteinisierenden Hormons LH lässt sich auf Stunden genau vorhersagen, wann der Eisprung zu erwarten ist.

Sobald die Diagnose feststeht, erstellt Ihr Arzt einen individuellen Behandlungsplan für Sie. Die GKV Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für die verschiedenen Voruntersuchungen. Für die eigentliche IVF-Therapie gelten allerdings besondere Bedingungen, weshalb Sie Ihre Krankenkasse hierzu kontaktieren sollten.