Wie entsteht eine Schwangerschaft?

Eine Schwangerschaft ist das Ergebnis von vielen verschiedenen zellulären und hormonellen Vorgängen im Körper. Für ein Verständnis der Schwangerschaft ist es sehr wichtig, mit den Vorgängen des weiblichen Zyklus vertraut zu sein.

Der Beginn des Zyklus

Der Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation. Mit ihr wird die Schleimhautschicht der Gebärmutter abgestoßen. Gleichtzeitig werden geringe Mengen der Hormone FSH (Follikel stimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) freigsetzt und gelangen zu den Eierstöcken.

In den Eierstöcken befinden sich von Geburt an ca. 1 bis 2 Millionen Follikel (Eibläschen), die in ihrem Inneren je eine Eizelle enthalten. Das FSH (Follikel stimulierendes Hormon) bewirkt, dass pro Zyklus einige Follikel heranreifen, von denen normalerweise das „dominanteste“ zum Eisprung kommt.

Der Eisprung

Beim Eisprung platzt der Follikel und gibt eine Eizelle frei. Sie ist für 48 bis 72 Stunden befruchtungsfähig und wandert dabei über den Eileiter zur Gebärmutter. Kommt es zu einer Befruchtung, beginnt die Eizelle mit der Zellteilung und wandert weiter in Richtung Gebärmutter.

Die Befruchtung

Im Eileiter kann auch eine Befruchtung der Eizelle stattfinden. Treffen im Eileiter Samenzellen und Eizelle aufeinander, so muss es eine der vielen Samenzellen schaffen, in die Eizelle einzudringen und sie zu befruchten. Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Zellteilung: Bei jeder Teilung verdoppelt sich die Anzahl der Zellen in der befruchteten Eizelle.

Der Embryo (ab Verschmelzung der DNA von Eizelle und Spermium) nistet sich in der Gebärmutterschleimhaut ein, wo sich die Plazenta ausbildet. Das ungeborene Kind wird auf diesem Wege mit Sauerstoff und Nahrung versorgt.

Von der Einnistung zum Embryo

Das Corpus luteum, oder auch Gelbkörper genannt, ist ein hormonproduzierender Zellcluster, der nach der Ovulation aus dem Follikel entsteht.

Der Gelbkörper bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung der befruchteten Eizelle vor. Die restlichen Zellen befreien sich aus der Eihülle und docken im oberen Teil der Gebärmutter in der Schleimhaut an. Ist diese Phase der Einnistung (Implantation) abgeschlossen, werden Hormone freigesetzt, die die notwendigen zellulären Veränderungen hervorrufen, damit sich der Embryo in der Gebärmutter der Frau einnisten und entwickeln kann.

Nachweis der Schwangerschaft

Nach der Einnistung in die Gebärmutter wird das Hormon hCG (humanes Choriongonadotropin) produziert. Das hCG stimuliert im Gelbkörper die Ausschüttung von Progestoren, so dass die Schwangerschaft aufrechterhalten wird. Wird das hCG im Blut der Frau nachgewiesen, besteht ganz sicher eine Schwangerschaft.

Wird die Eizelle im Eileiter nicht befruchtet, findet keine Einnistung in die Gebärmutter statt. Der Gelbkörper bildet sich zurück und die Produktion des Hormons Progesteron wird beendet. Die Gebärmutterschleimhaut wird dadurch abgebaut und der Zyklus beginnt von vorn.