Für eine gesunde Entwicklung des ungeborenen Babys ist die zusätzliche Einnahme von Folsäure besonders wichtig.
Empfohlen wird die Einnahme vier Wochen vor der Schwangerschaft, sowie während der ersten drei Monate der Schwangerschaft.
Bedeutung der Folsäure für die Gesundheit Ihres Kindes
Zwischen dem 21. und 28. Tag der Schwangerschaft schließt sich das Neuralrohr (die Vorstufe von Rückenmark und Gehirn). Ist in diesem Stadium nicht ausreichend Folsäure vorhanden, kann dies zu Fehlbildungen des zentralen Nervensystems wie Spina bifida („offener Rücken“) oder einer unvollständigen Ausbildung des Gehirns führen.
In Mitteleuropa tritt eine Spina bifida durchschnittlich bei einem von 1.000 Kindern auf. Mädchen sind etwas häufiger betroffen als Jungen.
Leider kommt es in Europa noch immer zu einer relativ hohen Zahl an Neuralrohrdefekten.
Experten gehen davon aus, dass sich allein durch Prävention die Hälfte der jährlich in Deutschland auftretenden Fälle verhindern lassen könnte.
In mehreren internationalen Studien wurde gezeigt, dass die zusätzliche Einnahme von Folsäure während der Schwangerschaft das Risiko eines Neuralrohrdefektes reduziert.
Der Körper benötigt Folat für die Bildung roter Blutkörperchen und die Unterstüzung der Gehirnfunktionen.
Folat ist das einzige bekannte Vitamin, welches den offenen Rücken, Spina bifida, verhindern kann.
Gynäkologen und IVF-Zentren empfehlen Frauen mit Kinderwunsch daher die Einnahme von folsäurehaltigen Nahrungsergänzungsmitteln. Dabei richtet sich die Dosierung nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE):
- Frauen die Schwanger werden möchten: 300μg Folsäure pro Tag. Die empfohlene Zufuhr kann über natürlicherweise folatreiche Lebensmittel erreicht werden. Zusätzlich können etwa 400μg als Präparat zur Prävention von Neuralrohrdefekten eingenommen werden.
Mittels einer frühen Folsäure-Prophylaxe (4 Wochen vor Beginn der Schwangerschaft) kann das Risiko für Neuralrohrdefekte um ca. 70% gesenkt werden. Auch andere Erkrankungen wie Herzfehler oder die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte werden auf einen Mangel an Folsäure während der Embryonalentwicklung zurückgeführt. - Schwangere im ersten Trimester: Die empfohlene Tageszufuhr beträgt 550μg Folsäure, die durch den gezielten Verzehr von folatreichen Lebensmitteln erreicht werden kann. Zusätzlich können auch hier etwa 400μg als Präparat zur Prävention von Neuralrohrdefekten eingenommen werden.
Um die empfohlenen Menge an Folsäure zu erreichen, sollten Schwangere täglich zusätzlich zur Nahrungsergänzung folsäurereiche Lebensmittel zu sich nehmen. Grünes Blattgemüse, Kohlsorten, Hülsenfrüchte, Tomaten, Orangen sowie Vollkornprodukte enthalten besonders viel Folsäure. - Schwangere ab dem zweiten Trimester: Empfohlen wird eine tägliche Zufuhr von ebenfalls 550μg Folsäure.
- Stillende: Die empfohlene Tagesmenge an Folsäure liegt für stillende Mütter bei 450μg.
Weitere Informationen zur präventiven Funktion von Folsäure erhalten Sie unter anderem auf der Seite des „Arbeitskreises Folsäure“ sowie den folgenden Links, die auch die Quellen für diesen Artikel sind:
- Website des „Arbeitskreises Folsäure“
- Bundesinstitut für Risikobewertung
- Deutsches Ärzteblatt: Gesundheitliche Bedeutung der Folsäurezufuhr
- Margaret A. Honein u.a.: Impact of Folic Acid Fortification of the US Food Supply on the Occurrence of Neural Tube Defects JAMA. 2001;285(23):2981-2986. doi:10.1001/jama.285.23.2981
- Website der Deutschen Gesellschaft für Ernährung